Neue Wege

14.11.2021 - Tagebucheintrag von alex

Ich brauche einen neuen Weg. Die Spaziergänge von Joy und mir beginnen sich zunehmend wieder zu verschlechtern. Bzw. wenn ich ganz ehrlich bin, hat es eigentlich noch gar nicht so richtig, richtig gut funktioniert.

In dem halben Jahr haben wir so manche Versuche probiert:

  • einen Kurzbesuch in einer Hundeschule, die uns in die nicht passende Gruppe gegeben haben,
  • zwei Hundeschulen, die uns mit unserem Problem, dass wir andere Hunde verbellen, abgelehnt haben
  • und zwei Hundetrainern, die uns letztendlich auch nicht wirklich weiterhelfen konnten.

Es ist Sonntag Abend, und leichter Verzweiflung breitet sich wieder aus, was soll ich machen. Aufgeben, kommt nicht in Frage.

Obwohl ich im Online Marketing tätig bin, suche ich selbst eigentlich sehr wenig bei Google, zumindestens nicht wenn ich mit Problemen konfrontiert bin. An diesem Abend war es soweit, Suchbegriff "Aggressives Bellen gegenüber anderen Hunden".

Ich bin auf zwei interessante Beiträge gestossen:

  • eine Hundepsychologin A.H. aus Deutschland
  • und eine Hundetrainerin & Verhaltenstherapeutin B.H. aus Deutschland.

Beide konzentrieren sich hauptsächlich auf das 'Aggressive Verbellen gegenüber anderen Hunden'.

Die Hundepsychologin A.H. hat den Ansatz:

  • Hundebegegnungen nur aus der Entfernung (100 -150 m)
  • wir bleiben stehen und
  • Joy bekommt so lange Leckerlis, so lange sie den Hund sieht
  • ist der Hund weg, gibt es keine Leckerli mehr.

Ich finde diesen Ansatz sehr gut. Ich probiere es umzusetzen. Es hackt jedoch, denn auch wenn Joy den Hund in sehr großer Entfernung sieht, bedeutet es für sie totalen Streß und beginnt zum Bellen. Sie ist durch keine Leckerli und durch kein Spielzeug hier rauszubekommen.

Auf der Website von Verhaltenstrainerin B.H. habe ich noch einen Punkt gefunden, denn ich dazu einbauen möchte. Sobald Joy zum Bellen anfängt, ohne ein Kommentar umdrehen und davonlaufen. Und zwar wirklich laufen und nicht weggehen. Das könnte funktionieren.

Wir gehen unsere gewohnte Abendrunde. Vor uns geht ein älteres Ehepaar. Joy kann es nicht einschätzen, ob die Personen gefährlich sind oder nicht. Sie beginnt zum Bellen. Ich probiere es aus:

  • Wir drehen um und laufen 5 m zurück,
  • Joy findet das lustig und konzentriert sich auf mich
  • wir gehen wieder in die gewohnte Richtung, sie sieht das Ehepaar und bellt
  • wir drehen wieder um und laufen weiter zurück.

Dieses Spiel spielen wir 3-4 mal, das Ehepaar ist längst weg, aber wir können in die richtige Richtung gehen, und ihre Konzentration ist bei mir.

Am Ende der Hunderunde stehen drei Jugendliche mit Fahrräder, das übliche Thema, Joy muss sie verbellen.
Wir müssen nur zweimal das "Zurücklaufen-Spielen" durchlaufen, und wir können anschließend 'bei Fuß' mit Leckerli ohne Bellen an den Jugendlichen vorbeigehen.

Ich bin optimistisch dass wir auf den richtigen Weg liegen, nur werde ich leider sehr rasch enttäuscht, bei Hunden funktioniert es leider nicht.

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